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AutorenbildLeonne Voegelin

Post aus Berlin - Berlin, ein zu Hause


Es ist eine emotionale Beziehung, die ich mit Berlin verbinde. Sie ist geprägt von einer subjektiven Sicht auf die Stadt, den Menschen denen ich in dieser begegnet bin, der Arbeit und meiner Selbst. 



Berlin ist keine schöne Stadt im klassischen Sinne, wie man dies zum Beispiel von Paris zu sagen pflegt. Von Paris sagt man, es sei charmant. Die Strassen markieren üppige Historik und die Fassaden zeigen immer neue Variationen ihrer selbst, welche ein homogenes Bild abgeben. 

So präsentiert sich Berlin mit einem Patchwork an Farben, Formen und Stilen. Es ist keine Stadt, die mit futuristischer Skyline beeindrucken will. Im eigentlichen Sinne bleibt Berlin diskret. Es ist eine Stadt gemacht um zu leben.



Stadt Kollagen


Im Strassenbild spiegelt sich das Modell einer bewohnten und belebten Stadt wieder, das die Zugabe von weiten Velowegen und viel Grün geniesst. Funktionale Bauten, wie Wohnungsbauten dominieren im Strassenbild. Die Stadt ist kein Bühnenbild, gemacht um durch dieses zu wandern und es zu bestaunen, unverwendbar und lebensfremd. Berlin steht dem Menschen bei, sie ist ihm Heimat, Freude und Begegnungen, aber auch Entspannung und Aufregung.

Die rohe Deutlichkeit und direkte Art hat mich vom ersten Tag an angesprochen. 

Sie ist eine unersättliche Quelle der Inspiration und der Herausforderung. Es gibt keinen Grund etwas nicht zu tun; Berlin bildet die Kulisse, deinen Ideen zu folgen und bietet dir alle nur erdenklichen Möglichkeiten. Wenn du es nicht machst, dann weil du den Mut nicht aufbringst, den Schritt zu wagen – oder es nicht willst. Berlin und seine Menschen werden dich niemals daran hindern. Berlin schenkt dir die Freiheit alles auszuprobieren. Und dies ohne Gegenleistung. Soziale Schubladen scheinen hier zu pausieren.



Teilweise erinnert mich die Stadt an eine Katze: Eigensinnig und charakterstark; und etwas später schmiegt sie sich an.


Mit Berlins ungewohnten Farbkombinationen, den Stilmischungen und ihrer Weitläufigkeit bildet sie ein Kontext der Freiheit und Uneingeschränktheit. Das Visuelle scheint die Stadt in ihrer Mentalität zu unterstützen. Es ist eine Diskontinuität, die sich durch sie hindurch zieht und in Paradoxen und stetigem Wandel resultiert. Wie Heraklit einst meinte: „ Die schönsten Harmonien entstehen durch Zusammenbringen der Gegensätze.“ (Fragmente, B 8 Original altgriech.: "τὸ ἀντίξουν συμφέρον καὶ ἐκ τῶν διαφερόντων καλλίστην ἁρμονίαν […] γίνεσθαι.“)

Und in Berlin treffen sich so manche Gegensätze.





Bildlegende :

links: Zwiestädter Strasse, Neukölln; rechts: Park am Gleisdreieck, Kreuzberg

links: Wassertorplatz, Kreuzberg; rechts: Friedrichswerdersche Kirche, Dorotheenstadt

links: Unbekannt, Berlin; rechts: Budapester Strasse, Tiergarten

mittig: am Sudhaus, Neukölln

links: Warschauer Strasse, Friedrichshain; rechts: Weserstrasse, Neukölln

Slides: Unbekannt, Berlin; Karl-Marx-Strasse, Neukölln; Unbekannt, Kreuzberg




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