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  • AutorenbildLeonne Voegelin

Post aus Berlin – Vom Dschungel und Kühlschränken im urbanen Raum


Berlin ist grün. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Berlin eine Grossstadt ist. Die Grünflächen dehnen sich über die ganze Stadtkarte und regulieren mit kleinen und grösseren Grün-Biotopen die Stadt mit Frische, Schatten und Natur. Es sind grüne Oasen, die zum Verweilen einladen. Hier trinkt man sein Feierabendbier, hört allerhand Musik. Hier findet Erholung statt oder man schreitet zur Tat und treibt Sport. Jeder Park hat so seine Spezialitäten und erfüllt damit bestimmte Bedürfnisse, die Städter*innen so mit sich bringen. Je nach Lust und Laune steuert man den einen oder anderen Park an. Einer bietet zum Beispiel grossen Flohmärkten Platz, während andere in Nicht-Coronazeiten Spielwiesen für Openairs oder Yogastunden sind. Märkte profitieren von diesen freizügigen Plätzen. Zudem sind sie Umschlagplätze für Drogen – im Dunkeln, versteckt von der Polizei. 


Von meinem Zuhause in Neukölln ist es beinahe möglich, bis nach Charlottenburg zu kommen, ohne das schattige Grün zu verlassen. Geht man dem Kanalufer entlang, trifft man auf viele gemütliche Sitzgelegenheiten, bis man weiter den Park am Gleisdreieck erreicht. Im Gleisdreieck werden sportliche Aktivitäten angeboten. Von Trampolinspringen bis Tai-Chi ist vieles möglich – Hauptsache “fit-for-fun”! Auf dem Weg dorthin schlendert man an der Grünanlage Blöcklerpark vorbei und kann einen Abstecher in den Görlitzerpark wagen, oder auch einen Abstecher zu dem Knotenpunkt der Wasserarme unternehmen. 



Das Gelände des Gleisdreiecks zieht sich über den Tempodrom hin und dockt an den Tilla-Durieux-Park an. So schafft man es, die ganz Zeit im Schatten und ohne das Grün je verlassen zu haben, den Potsdamerplatz zu erreichen. Das grüne Herzstück Berlins ist aber zweifellos der Tiergarten. Er ist der grosse, zentrale Fleck, mitten in Berlin, welcher meinen Fussmarsch von Neukölln aus abrundet. Der Tiergarten verbindet direkt sechs der Stadt-Bezirke: das kleine, charmante Hansa-Viertel, den Wohnort Moabit, Schöneberg, Charlottenburg, sowie Kreuzberg und Mitte. 



Neben diesen langen, zusammenhängenden Grünflächen überrascht Berlin auch mit geballten Ladungen dieses Grün. Keine fünf Kilometer von Charlotten entfernt, beginnt der Grünewald. Ein dunkelgrünes, dichtes Gewusel. Mitten in diesem Wald steht ein Aussichtsturm. Ein schwindelerregender Fussmarsch führt die Wendeltreppe hoch. Stufe um Stufe, bis man oben auf der Plattform angekommen ist. Der Ausblick ist grossartig: Vor den Augen breitet sich ein riesiges Panorama aus. In der Ferne sieht man zum erste Mal die Skyline Berlins. Selber steht man hoch oben über einem Meer aus Grün, kleinen Flüssen und noch mehr Grün.

Das ist der Berliner Dschungel. Man wäre nicht erstaunt, Tarzan und Jane oder einen entlaufenen Affen anzutreffen. Dabei wird man sich der Grösse und Weite dieser Stadt bewusst. Es ist ein Flickenteppich aus Urbanität verschiedenster Dichte – eine sich ausbreitende Stadt. Geht man durch die Parks und Wälder Berlins, bleibt einem jedoch immer bewusst, dass wir uns in der Nähe einer Grossstadt aufhalten, denn trotz idyllischer Landschaft findet man überall Spuren der Urbanität. So trifft man auf viel Altmüll – Kühlschränke, alte Velorahmen, Plastik, Kompost und Autoleichen. Es ist der Müll der Grossstadt. 

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