Wenn die Sonnenstrahlen goldener und die Abende kürzer werden, dann kündigt sich Herr Herbst oftmals leise mit einer Ansichtskarte an. Einer Ansichtskarte voller gelbroter Blätter, der Erinnerung an Nebel über den Wäldern und dem Gefühl eines kühlen Windstosses. Jedes Jahr freue ich mich auf den Besuch von Herrn Herbst, dem älteren Herrn mit zinnoberrotem Zylinder, dem weiten abgetragenen Mantel und seinem alten Schweinslederkoffer. Wenn er endlich angekommen ist, dann sitzen wir gemeinsam am Küchentisch. Zwischen uns brennt eine Kerze und er erzählt mir von den Abenteuern, die er im Sommer erlebt hat. In seiner Stimme liegt dann immer ein bisschen Wehmut, aber seine Augen glitzern bei der Erinnerung an die stürmische See und die Nächte unter offenem Himmel. Wir trinken immer den gleichen Tee. Den "New York Chai", der mit der orangen Verpackung. "Der riecht so verwegen", meint Herr Herbst jedes Mal auf Neue. So viel wir uns zu Beginn immer zu erzählen haben: Oft sitzen wir gemeinsam einfach nur da, starren in die Ferne und denken über das Leben nach. Mit Herrn Herbst kann ich das irgendwie am besten.
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