Wie aus Fehlern Schönes entsteht.
In diesem Beitrag geht es nicht, wie viele vielleicht denken mögen, um eine Leica. Es geht um einen "Bildfehler". Bei einem Kamerahändler des Vertrauens habe ich eine kleine Ricoh 500G gekauft, frisch ab Service. Sie sieht aus wie neu. Ich fotografiere seit 2016 mit so einem Model, nur sieht meine bisherige seeehr gebraucht aus und der Belichtungsmesser funktioniert nicht. Trotzdem sind damit einige meiner besten Bilder entstanden. Also habe ich gedacht, dass es nicht schaden kann, wenn ich mir diese Kamera nochmals in "frisch" kaufe. Ich habe keinen Testfilm belichtet und kurz entwickeln lassen, weil die Kamera so simpel ist und alles perfekt funktioniert. Ausserdem gebe ich die Filme immer in grösseren Batches nach Wien zur Entwicklung. Erst nach 11 Filmen mit dieser Kamera kam der Entwicklungsprozess und ich machte mich ans Scannen der Negative. Da entdeckte ich den grossen roten Punkt, der mal mehr, mal weniger an der gleichen Stelle im Bild erscheint.
Für mich macht es einige Bilder interessanter, bei anderen stört es die Ruhe.
Für diesen Bildfehler bin ich trotz allem dankbar. In einer Welt, in der es so einfach ist perfekte Bilder zu machen, tut es gut, die unperfekten auch zu akzeptieren und wertzuschätzen.
Eine Auswahl von Bildern, bei denen mir der Punkt gefällt:
Mittlerweile hat der Händler des Vertrauens den Fehler gefunden und behoben und mir sogar vier Filme ersetzt. So bleiben diese 11 Filme spezielle Einzelstücke.
Und ich habe erst 5 davon gescannt, mal schauen, was der rote Punkt noch bringt :)
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